Wie wird man „Pilot“?

Sie möchten selbst fliegen lernen? Kein Problem! Bei uns im Verein können Sie sich zum Privatpiloten für Motorflugzeuge, Segelflugzeuge und Motorsegler ausbilden lassen.

Der Ablauf ist prinzipiell in allen diesen Fällen derselbe, nur der Inhalt der Ausbildung unterscheidet sich in Details. Die Ausbildung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil, die meist parallel stattfinden. Nach erfolgreich abgelegter theoretischer Prüfung fliegen Sie dann auch alleine, zunächst nur im näheren Umfeld des Platzes, später auch über Land. Die praktische Prüfung schließt die Ausbildung ab. Danach haben Sie dann ihren Flug-schein und sind Privatpilot.

Die Ausbildung ist zwar nicht kostenlos. Spaß und Kameradschaft im Verein gibt’s aber gratis dazu! Wenn diese Seite nicht alle Ihre Fragen beantworten kann, so tun unsere Ausbildungsleiter dies gerne.

Voraussetzungen

Voraussetzung für den Beginn der Ausbildung ist nur ein fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis der Klasse 2 und ein polizeiliches Führungszeugnis.

Das Tauglichkeitszeugnis wird nach einer medizinischen Untersuchung von einem Fliegerarzt ausgestellt. Bei normaler Gesundheit ist das kein Problem. Korrekturen der Sehfähigkeit wie Brillen oder Kontaktlinsen sind kein Hindernis, wenn sie innerhalb bestimmter Grenzen liegen. Sogar Behinderungen müssen nicht unbedingt zur Untauglichkeit führen.

Für  Motorfluglizenzen ist eine Zuverlässigkeitsüberprüfung nach § 7 LuftSiG notwendig.

Zudem muss die erfolgreiche Teilnahme an einer Unterrichtung in Sofort-maßnahmen am Unfallort nachgewiesen werden. Dafür reicht üblicherweise die Kopie des Führerscheins, aber ein Auffrischkurs ist nicht schädlich.

Sprechfunkzeugnis

In Deutschland ist ein Sprechfunkzeugnis nur für Motorflug- und Segelfluglizenzen vorgeschrieben, für die Ultraleichtlizenz nicht. Allerdings darf der UL-Pilot ohne Sprechfunkzeugnis dann auch keine regulären Flugplätze anfliegen. Er bleibt auf wenige private Plätze angewiesen. Deshalb macht Fliegen, egal mit welchem Gerät, also auch mit dem UL, ohne Sprechfunkzeugnis nicht wirklich Sinn.

Für das Sprechfunkzeugnis ist eine theoretische und praktische Prüfung bei der Bundesnetzgentur abzulegen. Die theoretische Prüfung findet im Multiple-Choice-Verfahren statt. In der praktischen Prüfung wird mit einem Fluglotsen ein Ab- und ein Anflug nach Sichtflugverfahren „durchgesprochen“.

Eine vorherige Ausbildung ist nicht zwingend vorgeschrieben. Die notwendigen Fähigkeiten können auch im Selbststudium erworben werden. Allerdings ist die Teilnahme an einem Sprechfunkkurs sehr zu empfehlen. Unser Ausbildungs-leiter gibt gerne Auskunft.

Erforderlich ist ein sogenanntes „Beschränkt Gültiges Sprechfunkzeugnis II“, kurz BZF II. Dieses ist auf den Sprechfunk in Deutsch beschränkt. Wer ins Ausland fliegen will, braucht aber ein BZF I, das den Inhaber zur Ausübung des Sprechfunks in englischer Sprache berechtigt. Hierbei ist es sehr hilfreich, wenn etwas mehr als nur Grundkenntnisse der englischen Sprache vorhanden sind. Deutsch muss man für das BZF I übrigens nicht können.
Schließlich gibt es noch das „Allgemein Gültige Sprechfunkzeugnis“, kurz AZF, das aber nur für Flüge nach Instrumentenflugregeln benötigt wird.

Theoretische Ausbildung

Für alle der angebotenen Scheinkategorien ist eine theoretische Ausbildung notwendig, die die folgenden Fächer beinhaltet:

  • Luftrecht
  • Meteorologie
  • Navigation
  • Aerodynamik / Technik
  • Menschliches Leistungsvermögen
  • Verhalten in besonderen Fällen

Die Prüfung findet mittels Multiple-Choice-Fragen statt. Für Segel- und Motor-fluglizenzen ist Prüfungsort das Regierungspräsidium Darmstadt, für die Ultra-leichtlizenz kann auch ein Prüfer vor Ort die Prüfung abnehmen.

Praktische Ausbildung

Im ersten Teil der praktischen Ausbildung werden mit Fluglehrer die Grundlagen im Verhalten an einem Flugplatz und im Flugbetrieb sowie der Umgang mit dem Luftfahrzeug geübt. Einen großen Teil der Ausbildung nehmen dabei Platzrunden, also aufeinanderfolgende Starts und Landungen ein. Auch das Verhalten in Notsituationen wird trainiert.

Es folgt der erste Alleinflug – ein einzigartiges Erlebnis, das so gut wie kein Flieger jemals vergisst!

Mit dem ersten Alleinflug wird der zweite Abschnitt der Ausbildung eingeleitet, in der Sie mehr und mehr allein fliegen werden. Dazu gehören auch allein durchgeführte Überlandflüge.

Vor dem ersten Alleinflug muss die theoretische Prüfung erfolgreich abgelegt worden sein. Am Ende der praktischen Ausbildung steht schließlich die praktische Prüfung in Form eines oder mehrerer Überprüfungsflüge mit einem eigens dafür nach Elz bestellten Prüfer.

Das Ergebnis: Der „Pilotenschein“

Diese beiden „amtlichen Luftfahrzeugführerscheine“ können Sie bei uns im Verein erwerben! Die „Lizenz für Privatpiloten“ und den „Luftfahrerschein für Segelflugzeugführer“.

Wie geht es weiter?

Wer den Schein hat, ist schon mal am ersten großen Meilenstein angekommen: Er darf alleine fliegen!

Von dort aus steht Ihnen die Welt der Fliegerei offen. Das System ist recht durchlässig. Wenn Sie wollen, können Sie durch Weiterbildung und zusätzliche Prüfungen die Berechtigungen für alle möglichen Typen erwerben und dann alles fliegen, was in unserem Hangar steht.

Vielleicht werden Sie dann ja auch einmal Fluglehrer und unterstützen unsere Vereinsflugschule bei der Aus- und Weiterbildung neuer Piloten.

Das Hobby wurde zum Beruf!

Und manche/r (ehemalige) Jugendliche in unserem Verein hat heute diesen Schein:

Und sitzt auf einem der interessantesten Arbeitplätze der Welt, im Cockpit eines Verkehrsflugzeuges!

Und das alles begann im Alter von 14 Jahren auf unserem kleinen Flugplatz in Elz …

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt…

Wenn Ihnen unser obiger Artikel Appetit gemacht hat selbst „Pilot“ zu werden, warum dann nicht in unserem Verein? Wir freuen uns auf Menschen, die sich für unser schönes Hobby begeistern können und die auch den Mut und die Energie aufbringen, die Welt von oben zu betrachten, im selbstgesteuerten Segel- oder Motorflugzeug unseres Vereins.

Es erfordert – wie oben gesehen – einigen Aufwand an Schulung und kostet auch Geld (langfristig gesehen weniger als die Mitgliedschaft in einem Tennis- oder Golfclub, wie uns glaubwürdig von dort versichert wird). Aber es lohnt sich – als Hobby oder vielleicht sogar als Start einer Berufskarriere!

Füllen Sie einfach den Aufnahmeantrag in die Flugsportgruppe Elz e.V. aus. Das wäre der erste Schritt…